CHIRURGIE

Die Chirurgie in der Tiermedizin umfasst verschiedene Teilbereiche wie Orthopädie, Neurochirurgie und Weichteilchirurgie.

In der Weichteilchirurgie werden Eingriffe an Haut, Bauchhöhle, Geschlechtsorganen, Ohr, Atemwegen, Blutgefäßen und Lymphorganen durchgeführt.

Die Neurochirurgie befasst sich mit chirurgischen Eingriffen am zentralen Nervensystem.

Die Chirurgie kann auch endoskopische (minimalinvasive) Verfahren umfassen. Weitere Informationen zu den endoskopischen Verfahren finden Sie hier:

Kastration

Die Kastration ist der am häufigsten geplante Eingriff in der Tiermedizin. Bei männlichen Tieren werden die Hoden entfernt, bei weiblichen Tieren spricht man von Ovarioektomie bei Entfernung nur der Eierstöcke und Ovariohysterektomie bei Entfernung der Eierstöcke und Gebärmutter. Bei jungen gesunden Hündinnen ist eine Ovarioektomie empfehlenswert. Dies kann in unserer Praxis sowohl offen-chirurgisch als auch als endoskopische Kastration (minimalinvasiv, Schlüssellochtechnik) durchgeführt werden.

Notfalloperationen

Notfalloperationen, wie zum Beispiel Kaiserschnitt, Gebärmutterentzündung (Pyometra), Eingriffe am Magen-Darm-Trakt wie Magendrehungen, Invaginationen (Einstülpung des Darms), Fremdkörper, Volvulus, Vollschichtbiopsien sowie Operationen am Urogenitaltrakt wie Blasensteinentfernung, Penisamputationen, Nephektomien, ektopische Uretheren, unter und obere Fistel, Prostataabszesse und Zysten werden bei uns ebenfalls regelmäßig durchgeführt.

Tumorchirurgie

Die Tumorchirurgie trägt eine große Rolle bei der Behandlung von Krebserkrankungen von Hund und Katze und ist oft die effektivste Methode um eine Lebensverlängerung und verbesserte Lebensqualität zu erreichen. Oftmals führt eine frühzeitige und ausreichend große Entfernung zur völligen Heilung des Patienten. Auch auf dem ersten Blick zunächst als inoperabel eingeschätzte Tumoren können in unserer Praxis mit rekonstruktiver Chirurgie wie z.B. Hautlappenplastiken und Transplantaten versorgt werden, so dass auch große Defekte verschlossen werden können. Auch Tumoren im Kopfbereich wie zum Beispiel Kiefertumore können mit einem ästhetisch ansprechenden Ergebnis versorgt werden.

Nach erfolgreicher Operation eines Tumors kann eine folgende Chemotherapie bei bestimmten Tumoren zu einer verlängerten Lebenszeit mit guter Lebensqualität beitragen.

Brachycephalensyndrom

Die Brachycephalie beschreibt eine „Kurzköpfigkeit“, dabei handelt es sich also nicht , wie oft angenommen, um eine zu kurze Nase, sondern eine zu kurze Schädelbasis. Diese krankhafte Anatomie ist durch intensive Zucht entstanden, um einem Schönheitsideal gerecht zu werden. Das Resultat sind zu enge Nasenlöcher, zu kleine Nasenhöhle, zu große Zunge, ein kleiner Kehlkopf, zu enge Luftröhre, vergrößerte Tonsillen (Rachenmandel) und das zu große Gaumensegel.

Die betroffenen Hunderassen sind unter anderem: Mops, französische Bulldogge, englische Bulldogge, Boston Terrier, Cavalier King Charles Spaniel, Chihuahua, Shi tzu, Pekinesen, aber auch Perserkatzen. Patienten die unter diesem Syndrom leiden haben oft Atemnot, Augenerkrankungen, Zahn/Kiefererkrankungen, Infektionen der oberen Atemwege, Überhitzung, Infektionen im Gesicht, Leistungsschwäche, Schlafstörungen, Fressprobleme, Reflux, Gastritis, usw.

Viele betroffene Hunde profitieren von Operationen wie der Erweiterung der Nasenlöcher, Kürzen des Gaumensegel oder Entfernen der Tonsillen. Solche Operationen sollten so früh wie möglich durchgeführt werden und müssen in manchen Fällen auch wiederholt durchgeführt werden. Mit diesen Eingriffen erreicht man leider keinen ganz gesunden Zustand, kann aber Leid bei seinem Haustier reduzieren und die Lebensqualität und Lebenserwartung verbessern.

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